class: center, middle, inverse, title-slide .title[ # Kausalität in den Wirtschaftswissenschaften ] --- ## Einführung in die Kausalität .alert[Korrelation ist nicht gleich Kausalität] -- .alert[Außer, wenn Korrelation gleich Kausalität!] -- .question[Woher wissen wir, dass _X_ zu _Y_ führt?] -- _X_ führt zu _Y_, wenn ... -- wir eingreifen und _X_ verändern, alles andere jedoch gleich lassen und ... -- _Y_ sich danach verändert. **Achtung:** _Y_ "hört" jedoch nicht unbedingt nur auf _X_. Es gibt potentiell noch andere Einflüsse, die auf _Y_ einwirken. --- ## Beispiele für kausale Aussagen - Feuerwerkskörper verursachen Lärm, sobald diese angezündet werden - Das Krähen des Hahn führt zum Sonnenaufgang - Ein Bachelor an der Uni Ulm erhöht ihr späteres Einkommen -- **Kausalität = Korrelation + zeitliche Abfolge + kein Scheinzusammenhang** .question[Woher wissen Sie, dass Sie die richtigen Faktoren betrachten (d.h. keinen Scheinzusammenhang)?] -- .alert[Hier benötigen Sie ein Modell!] --- ## Datengenerierungsprozess Um zu verstehen, wie wir aus experimentellen Daten oder aus Beobachtungsdaten _kausale_ Zusammenhänge ableiten können müssen wir uns folgenden Fragen widmen: - Woher stammen unsere Daten (Experiment oder Beobachtungsdaten)? - Welcher **Datengenerierungsprozess** hat diese Daten erzeugt? - Können wir auf diesen Datengenerierungsprozess einwirken? (insbesondere durch ein Experiment) - Gibt es zufällige Elemente in unseren Daten die wir analysieren könnten? --- ## Kausale Graphen (DAGs) Um uns den Datengenerierungsprozess vor Augen zu führen sollten wir diesen modellieren: - Hierzu verwenden wir die **directed acyclic graphs (DAGs)**, welche vor allem von Judea Pearl entwickelt wurden - In diesen DAGs fließt Kausalität (acyclic) nur in eine Richtung (falls Rückwärtskausalität oder Simultanität vorhanden ist sind andere Modelle besser geeignet) - DAGs präsentieren Kausalität als Alternativszenario ("counterfactuals") - Ein kausaler Effekt wird als Vergleich zweier Alternativen definiert: - Der Zustand der stattgefunden hat mit der Intervention - Der Zustand der nicht stattgefunden hat ohne die Intervention (das "counterfactual") --- ## Wie sehen diese DAGs aus? .pull-left[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/simple-dag-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] .pull-right[ - **Directed**: Jede Node hat einen Pfeil der zu einer anderen Node zeigt - **Acyclic**: Pfeile haben nur eine Richtung, sie können nicht zu einer Node zurück Daher können Sie DAGs folgendermaßen interpretieren: - Grafische Repräsentation ihres Modells - Jeder Pfeil zeigt eine kausale Verbindung einer Variablen zur nächsten an (Richtung der Kausalität) - Dort wo es keine Pfeile zwischen den Variablen gibt vermuten Sie keinen kausalen Zusammenhang (Annahmen ersichtlich) ] --- ## Wie sehen diese DAGs aus? .question[Doch woher kommt das DAG?] -- - Eine Sehr gute Frage! - Es entsteht aus ihren Erkenntnissen aus der Literatur, den eigenen Hypothesen, ökonomische Theorie, ihren eigenen Beobachtungen ... --- ## Zusammenhängende Ansätze zur Kausalität Zwei unterschiedliche, aber verwandte, Ansätze über Kausalität nachzudenken: -- .pull-left[ **Directed Acyclic Graphs (DAGs)** - Grafische Modelle - Kausalität fließt immer in eine Richtung und wird durch Pfeile verdeutlicht - Keine Rückwärtskausalität oder Simultanität abbildbar - Betrachtet Alternativszenarien - Do-Calculus im Hintergrund (Fancy Mathe) .alert[Verwenden wir in dieser Veranstaltung!] ] -- .pull-right[ **Potential Outcomes Modell (auch Rubin Kausalmodel genannt)** - Betrachtet Alternativszenarien - Betrachten von durchschnittlichen Effekten über mehrere Individuuen oder Gruppen (ATE) - Unterschied zwischen Gruppen wenn eine Intervention getätigt vs. nicht getätigt wurde - Annahmen: Stable Unit Treatment Value Assumption (SUTVA) ] -- Insbesondere die DAGs helfen uns den zugrunde liegenden Datengenerierungsprozess zu modellieren. --- ## Wie groß war der Effekt einer Intervention? <img src="./figs/psd-program-effect.png" width="70%" style="display: block; margin: auto;" /> .tiny[Quelle: Andrew Heiss, Programm evaluation (https://evalf20.classes.andrewheiss.com/content/01-content/)] .question[Wie _messen_ wir den Effekt einer Intervention?] -- .pull-left[Mit einem Experiment] .pull-right[Mit Beobachtungsdaten] --- ## Die Auswirkung von Bildung auf das Einkommen .question[Erhöht ein Jahr mehr Bildung (z.B. durch einen Bachelor an der Uni Ulm) ihr späteres Einkommen?!] -- <img src="DAG_slides_files/figure-html/edu-earn-simple-1.png" width="50%" style="display: block; margin: auto;" /> --- ## Beispielhaftes DAG für unsere Kausalitätsfrage Mögliche Faktoren, die die Bildungsentscheidung von Personen beeinflussen und deren Einkommen: - **Schritt Eins:** Mögliche Variablen sammeln - **Schritt Zwei:** Vereinfachen - **Schritt Drei:** DAG zeichnen - **Schritt Vier:** Modell erstellen welches getestet werden kann --- ## Schritt eins: Mögliche Variablen sammeln Bildung (treatment) `\(\rightarrow\)` Einkommen (outcome) .question[Welche Variablen spielen möglicherweise noch eine Rolle?] -- - (Unbeobachtbare) Fähigkeiten - Haushaltseinkommen - Sozialer Status - Bildung der Eltern - Schulpflicht - Netzwerk --- ## Schritt zwei: Vereinfachen Bildung (treatment) `\(\rightarrow\)` Einkommen (outcome) .question[Wie kann ich diese Variablen vereinfachen?] - (Unbeobachtbare) Fähigkeiten - Haushaltseinkommen - Sozialer Status - Bildung der Eltern - Schulpflicht - Netzwerk --- ## Schritt zwei: Vereinfachen Bildung (treatment) `\(\rightarrow\)` Einkommen (outcome) .question[Wie kann ich diese Variablen vereinfachen?] - (Unbeobachtbare) Fähigkeiten `\(\rightarrow\)` Hintergrund - Haushaltseinkommen - Sozialer Status `\(\rightarrow\)` Hintergrund - Bildung der Eltern - Schulpflicht - Netzwerk --- ## Schritt drei: DAG zeichnen .pull-left[ Hintergrund, Haushaltseinkommen, die Bildung der Eltern und Schulpflicht `\(\rightarrow\)` Determinanten ihrer **Bildung**! ] .pull-right[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/edu-earn-2-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] --- ## Schritt drei: DAG zeichnen .pull-left[ Haushaltseinkommen und ihr Netzwerk `\(\rightarrow\)` Determinanten für ihr **Einkommen**! **Weiterhin:** - Bildung der Eltern ist entscheidend für das Haushaltseinkommen. ] .pull-right[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/edu-earn-3-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] --- ## Schritt drei: DAG zeichnen .pull-left[ - Ihr Netzwerk wird auch von ihrer Bildungsentscheidung beeinflusst - Hintergrund hat sicherlich auch die Bildungsentscheidung ihrer Eltern beeinflusst! - Weiterhin ist dieser **Hintergrund nicht beobachtbar** (daher grau) und sollte mit gestrichelten Linien verdeutlicht werden. ] .pull-right[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/edu-earn-4-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] --- ## Schritt vier: Identifikation .pull-left[ Nun haben Sie die einzelnen Variablen und deren Zusammenhang aufgezeigt! Alle diese Nodes sind miteinander korreliert .question[Wie können wir nun den Effekt von **B auf Eink** extrahieren?] .alert[Um den Effekt von **B auf Eink** zu identifizieren müssen Sie diesen von den anderen umgebenden Effekten isolieren!] ] .pull-right[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/edu-earn-full-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] --- ## Schritt vier: Identifikation .pull-left[ Nun haben Sie die einzelnen Variablen und deren Zusammenhang aufgezeigt! Alle diese Nodes sind miteinander korreliert .question[Wie können wir nun den Effekt von **B auf Eink** extrahieren?] .alert[Um den Effekt von **B auf Eink** zu identifizieren müssen Sie diesen von den anderen umgebenden Effekten isolieren!] Eine Möglichkeit wäre es auf die umgebenden Effekte in einer Regression zu "kontrollieren". .question[Sollten wir nun einfach auf alle Variablen unseres DAGs kontrollieren?] ] .pull-right[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/edu-earn-full_teil-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] --- ## Welche Arten von Zusammenhang gibt es im DAG? .pull-left-3[ .center[Confounder] <img src="DAG_slides_files/figure-html/confounding-dag-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> Hier handelt es sich um einen gemeinsamen Ursprung ] .pull-middle-3[ .center[Mediator] <img src="DAG_slides_files/figure-html/mediation-dag-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> Hier handelt es sich um einen Mittler des Gesamteffekts ] .pull-right-3[ .center[Collider] <img src="DAG_slides_files/figure-html/collision-dag-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> Hier handelt es sich um Selektion / Endogenität ] --- ## Confounder .pull-left[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/confounding1-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] .pull-right[ .instructions[**X** führt zu **Y**] - Dies sehen wir am _kausalen_ Pfad X `\(\rightarrow\)` Y .instructions[**Z** führt dazu, dass sich sowohl **X** als auch **Y** verändern] .alert[Wir wollen den _kausalen_ Effekt von X auf Y isolieren.] ] --- ## Confounder .pull-left[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/confounding1b-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] .pull-right[ .instructions[**X** führt zu **Y**] - Dies sehen wir am _kausalen_ Pfad X `\(\rightarrow\)` Y .instructions[**Z** führt dazu, dass sich sowohl **X** als auch **Y** verändern] .alert[Wir wollen den _kausalen_ Effekt von X auf Y isolieren.] - Wir sprechen hier davon das **Z** ein _confounder_ des kausalen Zusammenhangs zwischen X `\(\rightarrow\)` Y ist - Der Confounder ist eine dritte Variable, welche sowohl X, als auch Y beeinflusst - Oft lesen Sie auch von der _backdoor_ Variablen **Z** - Der _backdoor_ Pfad X `\(\leftarrow\)` Z `\(\rightarrow\)` Y generiert eine Scheinkorrelation zwischen X und Y - Eine _backdoor_ offen zu lassen generiert Bias da die Beziehung zwischen X und Y nicht isoliert wurde! ] --- ## Confounder .pull-left[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/confounding2a-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] .pull-right[ Pfade zwischen **Spenden** und **Gewinnwahrscheinlichkeit** Spenden `\(\rightarrow\)` Gewinnwahrscheinlichkeit Spenden `\(\leftarrow\)` Qualität des/der Kandidaten/in `\(\rightarrow\)` Gewinnwahrscheinlichkeit .alert[**Qualität des/der Kandidaten/in** ist eine _backdoor_] ] -- .center[.instructions[Sie schließen die _backdoor_ indem sie auf **Z kontrollieren**]] --- ## Confounder .pull-left[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/confounding2-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] .pull-right[ Pfade zwischen **Bildung** und **Einkommen** Bildung `\(\rightarrow\)` Einkommen Bildung `\(\leftarrow\)` Familieneinkommen `\(\rightarrow\)` Einkommen .alert[**Familieneinkommen** ist eine _backdoor_] ] -- .center[.instructions[Sie schließen die _backdoor_ indem sie auf **Z kontrollieren**]] --- ## Türen schließen .pull-left[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/confounding3-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] .pull-right[ Dadurch das Sie auf das Familieneinkommen kontrollieren: - Eliminieren Sie den Effekt des Familieneinkommens auf die Bildung - Eliminieren Sie den Effekt des Familieneinkommens auf das spätere Einkommen .alert[Zusammenhang des verbleibenden Effekts der Bildung auf den verbleibenden Effekt des Einkommens ist unser **kausaler Effekt** von Bildung auf Einkommen.] `\(\rightarrow\)` Durch die Kontrolle vergleichen wir hier Personen, wie wenn diese das gleiche Familieneinkommen hätten ] --- ## Kontrollieren innerhalb einer Regression Eine Möglichkeit auf Variablen zu "kontrollieren" ist mittels einer multiplen linearen Regression: `$$Einkommen = \beta_0 + \beta_1 * Bildung + \beta_2 * Familieneinkommen + \epsilon$$` Etwas weitreichendere Methoden (diese wollen wir jedoch nicht näher besprechen): - Matching - Stratifizierung - Synthetische Kontrollgruppen --- ## _Backdoor_ Pfade schließen .pull-left[ Bildung `\(\rightarrow\)` Einkommen Bildung `\(\leftarrow\)` Familieneinkommen `\(\rightarrow\)` Einkommen Bildung `\(\leftarrow\)` elterliche Bildung `\(\rightarrow\)` Familieneinkommen `\(\rightarrow\)` Einkommen Bildung `\(\leftarrow\)` Hintergrund `\(\rightarrow\)` elterliche Bildung `\(\rightarrow\)` Familieneinkommen `\(\rightarrow\)` Einkommen ] .pull-right[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/edu-earn-full2-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] --- ## Kontrollieren innerhalb einer Regression Das Familieneinkommen liegt auf jeder dieser _backdoor_ Pfade Kontrollieren wir auf das Familieneinkommen, so können wir die jeweiligen _backdoor_ Pfade schließen .instructions[Durch die Kontrolle auf das Familieneinkommen erfüllen wir das _Backdoor Kriterium_.] `$$Einkommen = \beta_0 + \beta_1 * Bildung + \beta_2 * Familieneinkommen + \epsilon$$` .alert[In diesem Fall wäre der Koeffizient von `\(\beta_1\)` kausal zu interpretieren!] --- ## _Backdoor Pfade_ schließen .pull-left[ .question[Doch was ist, wenn unser DAG nicht komplett war?] ] .pull-right[ ] --- ## _Backdoor Pfade_ schließen .pull-left[ .question[Doch was ist, wenn unser DAG nicht komplett war?] Z.B. könnte der **Hintergrund** einer Person auch einen direkten Effekt auf dessen Einkommen haben: Bildung `\(\leftarrow\)` Hintergrund `\(\rightarrow\)` Einkommen .alert[Hier können wir die _Backdoor_ nicht schließen und dürften den Koeffizienten `\(\beta_1\)` **nicht** kausal interpretieren!] ] .pull-right[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/edu-earn-full3-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] --- ## Mediator .pull-left[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/mediation-dag2-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] .pull-right[ .instructions[**X** führt zu **Y**] .instructions[**X** führt zu **Z**, welches wiederum zu **Y** führt] .question[Sollten wir für **Z** kontrollieren?] ] --- ## Mediator .pull-left[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/mediation-dag3-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] .pull-right[ .instructions[**X** führt zu **Y**] .instructions[**X** führt zu **Z**, welches wiederum zu **Y** führt] .question[Sollten wir für **Z** kontrollieren?] **Nein** `\(\rightarrow\)` Dies würde zu einer Überanpassung des Modells führen! .alert[Ein Teil des Effekts von **X** auf **Y** würde damit außer Acht gelassen.] ] --- ## Überanpassung .pull-left[ .question[Sollten wir in unserem Modell für Netzwerk kontrollieren?] ] .pull-right[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/edu-earn-full4-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] --- ## Collider .pull-left[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/collision-dag2-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] .pull-right[ .instructions[**X** führt zu **Y**] .instructions[**X** führt zu **Z** und **Y** führt zu **Z**] .question[Sollten wir für **Z** kontrollieren?] ] --- ## Beispiel zu Collider .pull-left[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/collision-dag3-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] .pull-right[ .instructions[Kritiker bemängeln, dass Google Frauen systematisch schlechter bezahlt.] Google entgegnet: Wenn wir den Ort, die Dauer, den Jobtitel, das Managementlevel und die Performance mit in die Betrachtung einfließen lassen, dann verdienen Frauen gleich viel wie Männer. .question[Doch was wenn Diskriminierung durch Auswahl bestimmter beruflicher Bereiche stattfindet?] Das DAG dazu sehen Sie links! - F = Frau - D = Diskriminierung - O = Beruf - Y = Einkommen - A = Fähigkeiten ] --- ## Beispiel zu Collider .pull-left[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/collision-dag4-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] .pull-right[ - F = Frau - D = Diskriminierung - O = Beruf - Y = Einkommen - A = Fähigkeiten D `\(\rightarrow\)` O `\(\rightarrow\)` Y D `\(\rightarrow\)` O `\(\leftarrow\)` A `\(\rightarrow\)` Y .question[Warum ist der Beruf (O) ein Collider?] ] --- ## Beispiel zu Collider .pull-left[ <img src="DAG_slides_files/figure-html/collision-dag5-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> ] .pull-right[ - F = Frau - D = Diskriminierung - O = Beruf - Y = Einkommen - A = Fähigkeiten D `\(\rightarrow\)` O `\(\rightarrow\)` Y D `\(\rightarrow\)` O `\(\leftarrow\)` A `\(\rightarrow\)` Y .question[Warum ist der Beruf (O) ein Collider?] .alert[Wenn wir auf den Beruf (O) kontrollieren, öffnen wir den zweiten Kanal, da O als Collider fungiert.] .instructions[Collider blocken immer die _backdoor_, wenn auf den Collider kontrolliert wird, dann öffnen wir die _backdoor_!] ] --- ## Beispiel zu Collider .alert[Wir wollen uns die Auswirkungen des Collider Bias näher in einer Simulation anschauen:] ```r #Aus dem Buch Causal Inference: The Mixtape #https://colab.research.google.com/github/scunning1975/mixtape_learnr/blob/main/R_ipynb/Directed_Acyclical_Graphs.ipynb tb <- tibble( female = ifelse(runif(10000)>=0.5,1,0), ability = rnorm(10000), discrimination = female, occupation = 1 + 2*ability + 0*female - 2*discrimination + rnorm(10000), wage = 1 - 1*discrimination + 1*occupation + 2*ability + rnorm(10000) ) lm_1 <- lm(wage ~ female, tb) lm_2 <- lm(wage ~ female + occupation, tb) lm_3 <- lm(wage ~ female + occupation + ability, tb) stargazer(lm_1,lm_2,lm_3, type = "html", column.labels = c("Biased Unconditional", "Biased", "Unbiased Conditional") ) ``` --- ## Collider Bias Dadurch, dass wir im vorherigen Beispiel auf den Beruf (occupation) kontrolliert haben scheint es so, dass Frauen nicht benachteiligt werden. Annahmen unserer Simulation: - Wir haben die Fähigkeiten (ability) als Zufallsvariable simuliert, welche unabhängig vom Geschlecht ist! - `ability = rnorm(10000)` - Wir haben eine Diskriminierung simuliert indem wir für "bessere" Jobs höhere Fähigkeiten verlangen, aber weniger Frauen zulassen - `occupation = 1 + 2*ability + 0*female - 2*discrimination + rnorm(10000)` - Wir haben das Gehalt so simuliert, dass es für Frauen niedriger ist (hier als `discrimination` deklariert), aber höher ist, je höher die berufliche Position und die Fähigkeiten - `wage = 1 - 1*discrimination + 1*occupation + 2*ability + rnorm(10000)` .question[Was ist der tatsächliche direkte Effekt der Diskriminierung auf das Einkommen?] .question[Welche Kontrollvariablen benötigen Sie um den Collider Bias aufzuheben?] --- ## Simulationsstudie zu Collider .alert[Wir wollen uns die Auswirkungen des Collider Bias näher in einer Simulation anschauen:] <table style="text-align:center"><tr><td colspan="4" style="border-bottom: 1px solid black"></td></tr><tr><td style="text-align:left"></td><td colspan="3"><em>Dependent variable:</em></td></tr> <tr><td></td><td colspan="3" style="border-bottom: 1px solid black"></td></tr> <tr><td style="text-align:left"></td><td colspan="3">wage</td></tr> <tr><td style="text-align:left"></td><td>Biased Unconditional</td><td>Biased</td><td>Unbiased Conditional</td></tr> <tr><td style="text-align:left"></td><td>(1)</td><td>(2)</td><td>(3)</td></tr> <tr><td colspan="4" style="border-bottom: 1px solid black"></td></tr><tr><td style="text-align:left">female</td><td>-2.990<sup>***</sup></td><td>0.594<sup>***</sup></td><td>-1.045<sup>***</sup></td></tr> <tr><td style="text-align:left"></td><td>(0.085)</td><td>(0.029)</td><td>(0.028)</td></tr> <tr><td style="text-align:left"></td><td></td><td></td><td></td></tr> <tr><td style="text-align:left">occupation</td><td></td><td>1.803<sup>***</sup></td><td>0.984<sup>***</sup></td></tr> <tr><td style="text-align:left"></td><td></td><td>(0.006)</td><td>(0.010)</td></tr> <tr><td style="text-align:left"></td><td></td><td></td><td></td></tr> <tr><td style="text-align:left">ability</td><td></td><td></td><td>2.039<sup>***</sup></td></tr> <tr><td style="text-align:left"></td><td></td><td></td><td>(0.022)</td></tr> <tr><td style="text-align:left"></td><td></td><td></td><td></td></tr> <tr><td style="text-align:left">Constant</td><td>2.062<sup>***</sup></td><td>0.214<sup>***</sup></td><td>1.027<sup>***</sup></td></tr> <tr><td style="text-align:left"></td><td>(0.060)</td><td>(0.020)</td><td>(0.017)</td></tr> <tr><td style="text-align:left"></td><td></td><td></td><td></td></tr> <tr><td colspan="4" style="border-bottom: 1px solid black"></td></tr><tr><td style="text-align:left">Observations</td><td>10,000</td><td>10,000</td><td>10,000</td></tr> <tr><td style="text-align:left">R<sup>2</sup></td><td>0.110</td><td>0.912</td><td>0.952</td></tr> <tr><td style="text-align:left">Adjusted R<sup>2</sup></td><td>0.109</td><td>0.912</td><td>0.952</td></tr> <tr><td style="text-align:left">Residual Std. Error</td><td>4.263 (df = 9998)</td><td>1.342 (df = 9997)</td><td>0.994 (df = 9996)</td></tr> <tr><td style="text-align:left">F Statistic</td><td>1,229.956<sup>***</sup> (df = 1; 9998)</td><td>51,672.970<sup>***</sup> (df = 2; 9997)</td><td>65,491.070<sup>***</sup> (df = 3; 9996)</td></tr> <tr><td colspan="4" style="border-bottom: 1px solid black"></td></tr><tr><td style="text-align:left"><em>Note:</em></td><td colspan="3" style="text-align:right"><sup>*</sup>p<0.1; <sup>**</sup>p<0.05; <sup>***</sup>p<0.01</td></tr> </table> --- ## Welche Arten von Zusammenhang gibt es im DAG? .pull-left-3[ .center[Confounder] <img src="DAG_slides_files/figure-html/confounding-dag_wrap-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> Hier handelt es sich um einen gemeinsamen Ursprung ] .pull-middle-3[ .center[Mediator] <img src="DAG_slides_files/figure-html/mediation-dag_wrap-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> Hier handelt es sich um einen Mediator ] .pull-right-3[ .center[Collider] <img src="DAG_slides_files/figure-html/collision-dag_wrap-1.png" width="100%" style="display: block; margin: auto;" /> Hier handelt es sich um Selektion / Endogenität ]